Bildungspolitik im Koalitionsvertrag

Die Union und SPD setzen klare Schwerpunkte in der Bildungspolitik.
Die Einschätzung des DSLV zu einigen Kernpunkten:
➡️ Stärkung der dualen Ausbildung: Ein positives Signal! Die duale Ausbildung als "Aushängeschild" zu betonen und weiter zu fördern, ist entscheidend für Fachkräftenachwuchs und Wirtschaftskraft.
➡️ Mindestausbildungsvergütung? Kein Problem für die Speditions- und Logistikbranche! Die tariflichen Ausbildungsvergütungen liegen schon heute über der Mindestausbildungsvergütung. Diese ist vor allem dort relevant, wo es keine Tarifverträge gibt. Und trotzdem besteht kein Grund für gesetzgeberische Anpassungen. Denn das Berufsbildungsgesetz sieht bereits eine jährliche Anpassung der Mindestausbildungsvergütung vor.
➡️ Qualifizierungsoffensive für junge Menschen: Die weitere Unterstützung beim Berufseinstieg und das Ziel, jedem jungen Menschen eine Ausbildung und einen Abschluss zu ermöglichen, sind zu begrüßen.
➡️ Stärkung der Berufsorientierung & attraktiveres Aufstiegs-BAföG: Frühe Orientierung in Schulen, Jugendberufsagenturen und die Verzahnung mit der Bundesagentur für Arbeit sind essenziell für einen gelingenden Übergang in den Arbeitsmarkt. Die geplante Reform zur Förderung der Weiterbildung unterstützt das lebenslange Lernen und die Fachkräftesicherung.
Der Plan im Bereich der Berufsbildung klingt ambitioniert – die konkrete Umsetzung und die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern werden nun entscheidend sein.
Doch wie sind die Perspektiven? Berufseinsteiger müssen die wachsende Zahl der Rentenbezieher mitfinanzieren und gehen irgendwann selbst in Rente. Ohne grundlegende Reformen werden die schon jetzt viel zu hohen Sozialbeiträge und Steuerzuschüsse für die Rentenkassen immer weiter steigen. Das mindert nicht nur die Attraktivität von Arbeit, sondern ist auch eine massive Benachteiligung jüngerer Generationen. Die geplante Frühstart-Rente und die Rentenkommission greifen angesichts der drängenden Probleme viel zu kurz. Hier muss die künftige Bundesregierung dringend nachbessern.