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Brückensperrung A45 / Talbrücke Rahmede: Dauerhafte Sperrungen für Lkw ist eine massive Belastung

Brückensperrung A45 / Talbrücke Rahmede: Dauerhafte Sperrungen für Lkw ist eine massive und langfristige Belastung für Logistik und Wirtschaft. Parallel zur Wiederherstellung der Brücke für den Pkw-Verkehr Neubau beschleunigen.

Seit dem 02.12. ist die Talbrücke Rahmede auf der A45 in Höhe Lüdenscheid wegen Brückenschäden in beiden Richtungen gesperrt, Untersuchungen der Schäden durch die Autobahn GmbH halten an. Wie aus einer Mitteilung der Autobahn GmbH zu entnehmen ist, wird es auf eine 3-4-monatige Vollsperrung hinauslaufen, um die Rahmedebrücke soweit wiederherzustellen, dass PKWs wieder die Brücke queren können. Die Arbeiten dauern laut Autobahn GmbH voraussichtlich drei bis vier Monate. LKWs werden die Brücke voraussichtlich nicht mehr befahren können.

Bereits jetzt ist die Sperrung der Brücke seit dem 02.12. eine massive Belastung des Güterverkehrs, der Logistik und der Wirtschaft in der Region. Die sich jetzt abzeichnende langfristige Sperrung der Brücke für den mautpflichtigen Wirtschaftsverkehr bis zu ihrem Neubau ist für die Logistikbranche in der Region sowie für die sie durchfahrenden oder die in ihr beginnenden und endenden Logistikketten eine schwerwiegende und jahrelange Belastung. Das Ergebnis sind regional und überregional deutlich höhere Emissionen, nachhaltig steigende Transportzeiten, höhere Transportentfernungen, massive Kostensteigerungen für die Logistikdienstleister, sowie steigende Logistikosten für die Branche, die Wirtschaft und auch den Verbraucher.

Die A45 ist eine bedeutende Nord-Süd-Fernverkehrsstrecke. Sie verbindet die Ballungsräume Ruhrgebiet und den Rhein-Main-Raum sowie das wirtschaftsstarke Südwestfalen. Mit der nun wohl andauernden Sperrung der Talbrücke Rahmede wegen Brückenschäden ist diese zentrale Nord-Süd-Magistrale unterbrochen. Die Transport-, Speditions- und Logistikwirtschaft in Nordrhein-Westfalen und Hessen ist hierdurch stark betroffen.

Nach der A1 (Leverkusener Brücke), der A40 (Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp) und der A43 (Emschertalbrücke / Herne) ist nun die nächste große Fernverkehrsachse in NRW in einem wichtigen Teil für den Lkw-Verkehr gesperrt bzw. eingeschränkt und ein weiterer Beleg  für die großen Versäumnisse der Infrastrukturpolitik der letzten Jahrzehnte.

Die Ausweichstrecken in der Region (z.B. U16 und U39) sind seitdem chronisch überlastet, das führt dort zu starken Behinderungen des Regionalverkehrs und der regionalen Wirtschaft sowie zu großen Einschränkungen für die Bürger. Auch die großräumigen Ausweichempfehlungen, insbesondere über A1/Kölner Ring/A3/A4 in NRW, waren schon vor der Sperrung stark belastet und sind es jetzt noch mehr. Jeden Tag passierten 64.000 Fahrzeuge die gesperrte A45-Talbrücke, davon 13.000 Lkw. Das bedeutet deutlich vollere Autobahnen ab dem Westhofener Kreuz in Richtung Süden. Und ab dem Kreuz Olpe-Süd in Richtung Westen und ab Köln-Ost in Richtung Norden. Die Nutzung dieser weiträumigen Umfahrungen führt zu erheblichen Mehrverkehren, Mehrverbräuchen, Zeitverlusten und Mehremissionen.
Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer muss bei allen Maßnahmen an erster Stelle stehen. Damit verbunden und in Abhängigkeit hiervon sollte alles unternommen werden, um die Brücke möglichst schnell und gegenüber den bisherigen Planungen prioritär zu erneuern. Diese Maßnahme ist schon parallel zur derzeitigen 3-4-monatigen Wiederherstellung der Benutzbarkeit für den Pkw-Verkehr in Angriff zu nehmen. Jeder Monat zählt.

Aus Sicht der Logistik wichtige Maßnahmen

Die schon jetzt überlasteten lokalen und überregionalen Umleitungsstrecken müssen jetzt mit höchster Effizienz funktionieren, um nicht sämtliche Versorgungs- und Entsorgungsketten abzuschneiden. Dazu sollten dort geplante Baumaßnahmen verschoben oder maximal beschleunigt werden, wenn sie unvermeidbar sind. Ebenso müssen Maßnahmen zur Erhöhung des Verkehrsflusses auf den Umleitungsrouten ergriffen werden, beispielsweise durch die Prüfung einer vorrangigen Ampelschaltung bis hin zur Sicherstellung der winterlichen Befahrbarkeit durch schwerpunktmäßige Winterdienste.  Die Logistikbranche ist hier über ihren Wirtschafts- und Arbeitgeberverband VVWL aktiv einzubinden. Für die eingerichtete „Task Force Verkehr“ der betroffenen Städte, des Märkischen Kreises, von Straßen.NRW und den betroffenen Behörden gilt dies insbesondere im Hinblick auf deren Aufgabe der Abstimmung des Umleitungsverkehrs für die Bauzeit und für die Verkehrsführung für den Lkw-Verkehr. Wie schon die regionale Wirtschaft, insb. die südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen, fordert auch der VVWL die Landesregierung Nordrhein-Westfalen auf, jetzt die Verkehrsinfrastruktur von Südwestfalen in den Fokus zu nehmen und die Bündelung aller Kräfte zu veranlassen, um die Probleme an der A45 bei Lüdenscheid so schnell und unbürokratisch wie möglich zu beheben. Dazu wäre auch aus Sicht des VVWL eine weitere Koordinierung und Abstimmung der Baulastträger – mindestens von Autobahn GmbH und Straßen NRW – erforderlich. Zusätzlich drängen wir darauf, die Strecke in Anlage zu §17e Bundesfernstraßengesetz aufnehmen zu lassen. Damit würden etwaige Klagen gegen den Neubau die Arbeiten nicht unterbrechen und eine direkte Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht ermöglichen, so dass kein "Gang durch die Instanzen" kostbare Zeit verschwendet.

Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. Christoph Kösters
Hauptgeschäftsführer
Verband Verkehrswirtschaft und Logistik
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