Wir ebnen Wege.
Logistikwirtschaft, Industrie und Handel fordern konsequente Umsetzung des neuen Logistikkonzeptes der NRW-Landesregierung
Die NRW-Wirtschaft begrüßt das heute in Düsseldorf von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek vorgestellte Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept der NRW-Landesregierung. „Es war wichtig, dass die strategische Ausrichtung der wirtschafts- und verkehrspolitischen Ziele der Landesregierung an die neuen Herausforderungen der Logistikwirtschaft in NRW angepasst worden sind“, so Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VWL) und Manager des Branchenclusters Logistik.NRW. Jetzt müssen die gewonnenen Erkenntnisse und die hieraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen auch in die Tat umgesetzt werden“, ergänzt Joachim Brendel für die Industrie- und Handelskammern in NRW.
In ihrer gemeinsamen Stellungnahme fordern Logistikcluster.NRW, IHK NRW und VVWL von der Landesregierung, dass sie sich bei der Umsetzung nicht auf eine Moderatorenrolle zurückzieht, sondern sich im Schulterschluss mit der Logistikwirtschaft, Industrie und Handel in NRW als „Treiber“ der notwendigen Entwicklungen versteht. Angesichts der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Wasserstraßen, Häfen und sonstigen Logistikinfrastruktur für die NRW-Wirtschaft gelte es, die Interessensvertretung des maritimen Logistikstandortes NRW gegenüber dem Bund nachhaltig zu stärken und die Potentiale einer noch engeren Zusammenarbeit mit den Verbänden der Logistikwirtschaft sowie den Industrie- und Handelskammern in NRW (IHK NRW) noch besser zu nutzen.
So kritisieren IHK NRW, VVWL und das Branchencluster Logistik.NRW die aus ihrer Sicht unzureichende Reaktion der Landesregierung auf die Seeverkehrsprognose 2030 des Bundes, in der die Mengenprognosen für die für Nordrhein-Westfalen besonders wichtigen niederländischen und belgischen Seehäfen im Vergleich zu den deutschen Nordseehäfen offenkundig zu niedrig angesetzt wurden. „Die Prognosen haben eine große Bedeutung für den weiteren Ausbau der nationalen Verkehrsinfrastruktur. Deshalb hätten wir uns hier eine nachhaltigere Reaktion der NRW-Landesregierung gegenüber dem Bund gewünscht“, unterstreicht Brendel.
Kritisch sehen IHK NRW und die Logistikverbände auch die Unterteilung in landesbedeutsame und nicht landesbedeutsame Häfen. „Die Nachteile einer solchen Lösung überwiegen nach unserer Auffassung die Vorteile“, so Dr. Kösters. Die Unterteilung berge die Gefahr, dass die nicht als landesbedeutsam eingestuften Standorte, die gleichwohl von großer regionaler Bedeutung sind, benachteiligt würden.
Handlungsbedarf sehen die Wirtschaftsorganisationen auch bei der planerischen Sicherung der in der Analyse festgestellten Flächenbedarfe für die Logistikwirtschaft in NRW. Das neue Logistikkonzept der Landesregierung müsse im derzeit erarbeiteten Landesentwicklungsplan daher vollumfänglich Berücksichtigung finden.
Die im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans (BVWP 2030) aufgeführten Neu- und Ausbauprojekte werden von IHK NRW, VVWL und Logistik.NRW trotz vereinzelter Kritikpunkte (z.B. Nicht-Berücksichtigung von Brückenanhebungen im westdeutschen Kanalnetz) insgesamt begrüßt. Nunmehr gelte es, die erforderlichen Planungsressourcen bei allen Verkehrsträgern sicherzustellen und die Projekte mit Hochdruck voranzutreiben.