Wir ebnen Wege.
Das verschneite Winterberg war am Samstag, 23. Januar 2016 Ziel des VVWL-Jungunternehmerkreises. Benedikt Althaus und Christian Averbeck hatten für die 23 Teilnehmer ein interessantes Fach- und Rahmenprogramm vorbereitet.
Am Nachmittag führte Matthias Berendt von der SVG Consult aus Frankfurt a.M. mit den Jungunternehmern einen abwechslungsreichen Workshop zum Thema Krisenmanagement durch. Es gibt betriebliche Situationen in Transport- und Logistikunternehmen, die sich zu einer Krise für die Geschäftsführung und das gesamte Unternehmen entwickeln können. Daher sollten sich verantwortungsbewusste Führungskräfte im Rahmen Ihres Risikomanagements auch mit dem Management einer Krise auseinander setzen.
In Gruppenarbeit diskutierten die Teilnehmer unter anderem die Frage, was eine Unternehmenskrise auslösen kann. Die Ergebnisse wurden anschließend zusammengetragen und präsentiert. Als häufigste Auslöser einer unternehmerischen Krise wurden Unfälle, Brände, plötzlicher Verlust eines A-Kunden und der Todesfall des Inhabers von den Jungunternehmern herausgearbeitet.
Berendt wies darauf hin, dass eine Begleiterscheinung der Krise die Kommunikation ist. Im Falle einer Krise ist eine gute Pressekommunikation wichtig, um Folgeschäden und negative Darstellung im Internet zu vermeiden. Des Weiteren sollte juristisch abgesichert werden, was im Todesfall des Inhabers passieren soll. Aber nicht nur der Tod des Inhabers kann eine Krise auslösen. "70 Prozent aller mittelständischen Unternehmen haben ein Nachfolge-Problem", wusste Berendt zu berichten.
In dem Workshop wurde weiter überlegt, wie sich Transportlogistiker auf eine Krise vorbereiten können. Berendt riet dazu, eine Person im Unternehmen festzulegen, die die Kunden informiert, wenn etwas schief geht. Darüber hinaus sollte in jedem Unternehmen eine Arbeitsanweisung existieren, welche Informationen von welchem Mitarbeiter weitergegeben und welche Informationen von Mitarbeitern nicht herausgeben werden dürfen. Datensicherheit entwickelt sich nicht nur volkswirtschaftlich unter dem Aspekt „kritische Infrastruktur“, sondern zunehmend auch zu einem betrieblichen Top-Thema. Im Bereich der IT sollten die Daten nicht nur im Betrieb, sondern auch außerhalb des Betriebes gesichert werden, um beispielweise im Brandfalle nicht alle wichtigen Daten zu verlieren. So ein Brand ist gar nicht so selten: "In Deutschland brennt statistisch gesehen jeden Tag eine Lagerhalle ab", so Berendt. Sein Rat lautete: "Sie können sich vorbereiten, indem Sie Daten und Informationen sammeln und dokumentieren." Der Fachmann konnte den Workshop mit vielen Erfahrungsberichten anreichern.
Das Rahmenprogramm dieses Treffens fand auf der nahegelegenen Snow Tubing Bahn der Snow World Züschen statt. In einer eigens dafür angelegten Bahn ging es im Schein des Flutlichtes in riesigen Gummireifen bergab. Dank des Tubing-Liftes konnte das Sportgerät ohne Anstrengung schnell wieder auf den Berg gebracht werden, so dass jeder seine optimale Stellung – sitzend, liegend, vorwärts, rückwärts – ausdauernd testen konnte. Glücklicherweise blieben die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer von Verletzungen verschont, so dass der Krisenmanagementplan vorerst in der Schublade bleiben kann… Abschließend erfolgte das gesellige Apres-Ski zunächst auf der Hütte und dann in den Winterberger Lokalitäten.
Die nächsten Termine wurden ebenfalls besprochen. Das nächste Treffen des VVWL-Jungunternehmerkreises findet am Samstag, 04. Juni 2016 voraussichtlich in Senden statt.
Vom 22. – 24. September 2016 wird eine Jungunternehmerfahrt nach Stuttgart angeboten. Geplant sind eine Besichtigung des Mercedes-Benz Werk Wörth, ein Treffen mit den württemberger Jungunternehmern, eine Auseinandersetzung mit dem Großprojekt "Stuttgart 21" und In Augenscheinnahme der Baustellenlogistik. Der gesellige Teil findet auf dem zeitgleich stattfindenden Volksfest "Canstatter Wasen" statt. Die Einladungen werden im Februar versandt.